29.01.2019 / komba gewerkschaft nrw

Was braucht eine „gute“ Feuerwehr?

Die diesjährige Tagung der Feuerwehr- und Rettungskräfte am Montag (28. Januar) in Langenfeld bot eine Mischung aus Fachvorträgen, Diskussionen und Erfahrungsaustausch. Immer im Fokus: die „gute“ Feuerwehr.

Ist es das Verhältnis zwischen Mannschaft und Führung, eine verlässliche Dienstplangestaltung, ein auskömmlicher Personalschlüssel oder doch einzig die Bezahlung, die eine „gute“ Feuerwehr ausmacht? Dieser Frage gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach.

Thomas Deckers (Leiter der Berufsfeuerwehr Bocholt) und Michael Gombert (Personalratsvorsitzender der Stadt Langenfeld) diskutierten über den Umgang mit Personal in den Feuerwehren und die Erwartungshaltung an die jeweils andere Seite. Eine transparente Kommunikation, gegenseitiger Respekt und Wertschätzung sind entscheidend für eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit und ein angenehmes Arbeitsklima zwischen Mannschaft und Führung. Soweit die Theorie. In der Praxis gibt es in diesem Bereich auf allen Seiten häufig Verbesserungspotenzial.

Ähnlich sieht es zum Thema Dienstpläne aus. Michael Pehl (Personalratsmitglied der Berufsfeuerwehr Düsseldorf) und Heinz Mentrup (Personalratsvorsitzender der Berufsfeuerwehr Münster und Vorstandsmitglied im FB Feuerwehr und Rettungsdienst) setzten sich mit starren vs. flexiblen Dienstplänen auseinander. Wichtig ist ein von der Mannschaft getragenes Modell.

In einer lebhaften Diskussion mit dem Plenum wurde deutlich: Ein Zusammenwirken mehrerer Komponenten macht eine Feuerwehr zu einer „guten“. Mit dem Austausch will der Fachbereichsvorstand Feuerwehr und Rettungsdienst gezielt das Problembewusstsein schärfen, wie Justiziar Eckhard Schwill deutlich machte.

Vorträge zu feuerwehr- und rettungsdienstrelevanten Themen

Peter Beckmann (Innenministerium des Landes NRW) informierte über den Stand des Maßnahmenkatalogs zur Gewalt gegen Einsatzkräfte im Feuerwehr und Rettungsdienst. Derzeit arbeiten Projektgruppen gezielt an der Weiterentwicklung des Aktionsplans. Zu Themen wie beispielsweise Aus- und Fortbildung (Multiplikatorenschulungen und modulare Konzepte für Führungskräfte), Überarbeitung von Standards in Leitstellen (strukturiertere Notrufabfrage) sowie Intensivierung des Arbeitsschutzes sind oder werden Lösungen erstellt.

Norbert Ottersbach (Vertreter des KGSt-Vorstandes) präsentierte erste vorläufige Ergebnisse aus dem  Gutachten zur Stellenbewertung Feuerwehr. Unterschiedliche Laufbahnrechte und Zusatzausbildungen  machen gerade Stellenbewertungen im Bereich Feuerwehr schwierig. Bislang bleiben Einsatzdienste in der normalen Stellenbewertung zum Beispiel unberücksichtigt, dies soll sich nun ändern. Die Personalräte haben die Möglichkeit, die Empfehlungen der KGSt von ihrer Kommune einzufordern.

Konzepte zur Gesunderhaltung und Prävention sind entscheidend für einen langen und gesunden Verbleib im Beruf. Gerade im Bereich Feuerwehr- und Rettungsdienst geht es darum, Einsatzhygiene zu fördern. Darüber sprach Marc Pohle (Personalratsvorsitzender der Feuerwehr Düsseldorf und Fachkraft für Arbeitssicherheit). Über den Gesundheitsschutz im Rettungsdienst und Diskussionen zum 24-Stunden-Dienst referierte Stefan Bach (Fachbereichsvorstandsmitglied)

Hubert Meyers (zweiter Landesvorsitzender) klärte über den Stand der Tarifverhandlungen der Länder und mögliche Auswirkungen für den Beamtenbereich auf.

Valentino Tagliafierro (Fachbereichsvorsitzender) berichtete über die Aktivitäten des Fachbereiches und gab einen Ausblick auf künftige Themenfelder, darunter die Zukunft der Leitstelle und Ausbildungsinitiativen.

Als Gäste steuerten Verena Schäffer (MdL, GRÜNE), Frank Schneider (Bürgermeister der Stadt Langenfeld) und Christoph Schöneborn (Geschäftsführer des Verbandes der Feuerwehren NRW) Grußworte zur Veranstaltung bei. Andreas Wohland (Beigeordneter des Städte und Gemeindebundes NRW) sowie Ralf Eisenhöfer (Ehrenvorsitzender der komba nrw) besuchten die Tagung.

Weitere Informationen auch auf den Seiten des Fachbereichs Feuerwehr und Rettungsdienst der komba gewerskchaft nrw.

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