Öffentlicher Dienst: Kommunen geht das Personal aus
Der öffentliche Dienst muss dringend Personal gewinnen. Dafür müssen die Arbeitsbedingungen verbessert werden, so die Forderung der Beschäftigten am 13. Februar 2025 in Krefeld.
„Alleine in den Kommunen scheiden in den nächsten zehn Jahren über 520.000 Beschäftigte altersbedingt aus. Das sind über 30 Prozent des Personals. Wenn wir hier nicht gegensteuern, sind die Städte und Gemeinden bald nicht mehr handlungsfähig“, warnte Andreas Hemsing, stellvertretender Bundesvorsitzender des dbb und Bundesvorsitzender der komba gewerkschaft, am 13. Februar 2025 vor etwa 500 Demonstrierenden in Krefeld.
„Das können wir uns nicht leisten, denn schon jetzt verlieren die Menschen den Glauben an die Handlungsfähigkeit des Staates“, so Hemsing weiter. „Wir brauchen dringend bessere Arbeitsbedingungen, um neue Fachkräfte zu gewinnen und das vorhandene Personal zu halten. Das bedeutet nicht nur höhere Einkommen – wir fordern ein Volumen von 8 Prozent, mindestens 350 Euro mehr –, sondern auch mehr Entlastung durch mehr freie Tage und mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit.“
Georg Hermsen, Vorsitzender des komba Ortsverbands Krefeld, sagte bei der Kundgebung: „Wir vermissen Wertschätzung! Ständig werden neue Aufgaben beschlossen, ohne das mit ausreichend Stellen zu hinterlegen. Das geht nicht nur zu Lasten der Kolleginnen und Kollegen, sondern auch der Bürgerinnen und Bürger.“
Warnstreik auch in Gelsenkirchen
Warnstreik mit Kundgebung auf den Hauptstraßen und durch die Innenstadt hieß es heute auch in Gelsenkirchen. Rund 120 Teilnehmer aus allen Bereichen der Stadtverwaltung, der Kitas und Seniorenheime, der Müllabfuhr, der Abwassergesellschaft, des Theaters und der Telekommunikationsgesellschaft legten ihre Arbeit nieder.

Kernforderungen:
- Ein Volumen von 8 Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich zur Erhöhung der Entgelte (ggf. zum besseren finanziellen Ausgleich von besonderen Belastungen).
- Drei zusätzliche freie Tage sowie einen freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder.
- Einrichtung eines Arbeitszeitkontos, über das die Beschäftigten eigenständig verfügen.
- Die Entgelte u. a. der Auszubildenden sollen um 200 Euro monatlich erhöht werden.
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